Bettina Querfurth (rechts) u. Susanne Van Volxem (links) |
Es war mal wieder Zeit für einen historischen Roman, dacht ich mir. Und da ich bekennende Kaffeetrinkerin bin, konnte ich mir dafür keinen anderen Roman als "Die Kaffeemeisterin" von Helena Marten vor stellen. Bei diesem Titel und dem wunderschönen Buchcover versprach ich mir doch ungetrübte Lesefreude und sollte recht behalten. Doch bevor wir uns ins 18. Jahrhundert nach Frankfurt begeben und uns dem schwarzen Gold widmen, möchte ich noch ein paar wenige Worte über die Autorin höchst selbst verlieren, die mit ihrem Roman den Geschmack und den Duft des Kaffees in die Münder und Nasen ihrer Leser zaubert.
Das besondere an "Helena Marten" ist wohl, dass es diese Person nicht gibt. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich vielmehr ein Frauengespann, die über taffe Frauen im 18. Jahrhundert schreiben. Bettina Querfurth ist Literaturagentin und Susane Van Volxem Lektorin und Übersetzerin. Zusammen verkörpern sie Helena Marten.
Beide leben in Frankfurt am Main (wo ihr Buch "Die Kaffeemeisterin" spielt). Dieser Roman ist bereits ihr zweites verfasstes Werk, ihr Debütroman ist "Die Porzellanmalerin" [Quelle: buchjournal].
[Quelle] |
Die Kaffeemeisterin
Helena Marten
(512 Seiten)
19,99 €
ISBN: 978-3453290600
Inhalt:
Frankfurt 1729. Nach dem Tod ihres Mannes gelingt es Johanna mit Mut, Einfallsreichtum und der Hilfe des jüdischen Musikers Gabriel, das Kaffeehaus der Familie zum besten der Stadt zu machen. Bis eine üble Intrige sie aus Frankfurt vertreibt. Über Venedig flieht sie nach Konstantinopel, wo sie zur Kaffeemeisterin des Sultans aufsteigt. Doch nie kann Johanna die Heimat vergessen — und auch nicht ihre geheime Liebe zu Gabriel …
Am Sterbebett verspricht Johanna Berger ihrem Mann, sein Kaffeehaus allein weiterzuführen. Schon bald wird ihr Etablissement zu einem der ersten Häuser der Stadt. Allerdings ist der »Türkentrank« nicht wenigen Frankfurtern ein Dorn im Auge. Besonders der Apfelweinwirt Gottfried Hoffmann hat es auf Johanna abgesehen. Als er und seine Schergen die Coffeemühle stürmen, entgeht Gabriel Stern, den Johanna heimlich liebt, nur knapp dem Tod. Johanna flieht nach Venedig, zu Freunden ins berühmte Caffè Florian, um von dort aus weiter nach Konstantinopel zu ziehen. In der faszinierend fremdartigen Metropole lernt sie alles über die Kunst der Kaffeezubereitung. Doch obwohl man ihr anbietet, die Kaffeemeisterin des Sultans zu werden, reift in ihr ein Entschluss: Sie will sich ihr Frankfurter Kaffeehaus — und Gabriel, den Mann, den sie liebt — zurückerobern. (Quelle: Amazon)
Am Sterbebett verspricht Johanna Berger ihrem Mann, sein Kaffeehaus allein weiterzuführen. Schon bald wird ihr Etablissement zu einem der ersten Häuser der Stadt. Allerdings ist der »Türkentrank« nicht wenigen Frankfurtern ein Dorn im Auge. Besonders der Apfelweinwirt Gottfried Hoffmann hat es auf Johanna abgesehen. Als er und seine Schergen die Coffeemühle stürmen, entgeht Gabriel Stern, den Johanna heimlich liebt, nur knapp dem Tod. Johanna flieht nach Venedig, zu Freunden ins berühmte Caffè Florian, um von dort aus weiter nach Konstantinopel zu ziehen. In der faszinierend fremdartigen Metropole lernt sie alles über die Kunst der Kaffeezubereitung. Doch obwohl man ihr anbietet, die Kaffeemeisterin des Sultans zu werden, reift in ihr ein Entschluss: Sie will sich ihr Frankfurter Kaffeehaus — und Gabriel, den Mann, den sie liebt — zurückerobern. (Quelle: Amazon)
Rezension
Der Siegeszug des Kaffees
Die Kaffeemeisterin ist ein richtig gelungener historischer Roman der sich, wie es der Titel schon vermuten lässt, um das schwarze Gold- den Kaffee handelt.
Johanna, die Hauptprotagonistin kümmert sich nach dem Tod ihres Mannes um die "Coffeemühle"- ein Kaffeehaus in Frankfurt um 1729. Nachdem sie aufgrund einer Intrige ihre Lizenz verliert, flüchtet sie aus Deutschland und begibt sich über Venedig nach Konstantinopel. Dort steigt sie zur Kaffeemeisterin des Sultans aus, verzehrt sich aber nach ihrer Heimat und Gabriel- dem jungen, jüdischen Musiker, an dem sie in Deutschland ihr Herz verlor.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut, ganz ungekünstelt und unverkitscht skizziert sie das Leben von Johanna und ihren Sorgen. Als Leser kann man sich sehr schnell in das damalige Zeitalter versetzen und fiebert ab der ersten Seite mit der Hauptprotagonistin und ihrer Coffeemühle mit. Johanna ist eine starke und eigenwillige Frau, die sich zu keiner Zeit unter kriegen lässt.
Während des Romans kann man noch so einiges über den Siegeszug des Kaffees lernen- so war mir doch vorher gar nicht klar, dass er schon so früh seinen Weg bis nach Deutschland gefunden hat. Dadurch das Johanna sich auf Reisen begibt, erfährt man auch, dass der Kaffee in anderen Ländern auch anders schmeckt, je nach Zubereitungsweise. Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich auf einmal einen unwiderstehlichen Drang verspürte, mir eine Tasse Kaffee zu machen, obwohl es schon Abends gegen 23.00Uhr war. Allein das zeugt von dem Können der Autorin, dem Leser in einer bildhaften Sprache das Getränk zu beschreiben. Ich hatte förmlich den Kaffeeduft in der Nase, während ich den Roman las. Einzig negativer Punkt an der Geschichte ist, wie kurz manche Begebenheiten angerissen waren. So waren mir doch die Reise von Johanna nach Konstantinopel und ihr dortiges Leben mit gefühlten 20 Seiten einfach viel zu kurz. Gerne hätte man hier noch einiges aufpolstern können. So blieb doch gerade das fremdländische Land rund um den Sultan und dem Harem doch etwas blass. Auch die Liebesgeschichte zwischen Johanna und Gabriel war viel zu kurz angerissen, dadurch aber nicht verkitscht. Ich vergeben daher an Frau Marten und ihrer Kaffeemeisterin 4 solide Bücherstapel für ihre Kaffeezubereitungskunst. Ich denke, ich werde mir auch weitere Romane dieser Autorin zu Gemüte führen, so verspreche ich mir doch erstklassige historische Unterhaltung, bei der ich noch etwas lernen kann.
Und nun, werde ich mir erst mal einen Kaffee brauen.
Die Kaffeemeisterin ist ein richtig gelungener historischer Roman der sich, wie es der Titel schon vermuten lässt, um das schwarze Gold- den Kaffee handelt.
Johanna, die Hauptprotagonistin kümmert sich nach dem Tod ihres Mannes um die "Coffeemühle"- ein Kaffeehaus in Frankfurt um 1729. Nachdem sie aufgrund einer Intrige ihre Lizenz verliert, flüchtet sie aus Deutschland und begibt sich über Venedig nach Konstantinopel. Dort steigt sie zur Kaffeemeisterin des Sultans aus, verzehrt sich aber nach ihrer Heimat und Gabriel- dem jungen, jüdischen Musiker, an dem sie in Deutschland ihr Herz verlor.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ausgesprochen gut, ganz ungekünstelt und unverkitscht skizziert sie das Leben von Johanna und ihren Sorgen. Als Leser kann man sich sehr schnell in das damalige Zeitalter versetzen und fiebert ab der ersten Seite mit der Hauptprotagonistin und ihrer Coffeemühle mit. Johanna ist eine starke und eigenwillige Frau, die sich zu keiner Zeit unter kriegen lässt.
Während des Romans kann man noch so einiges über den Siegeszug des Kaffees lernen- so war mir doch vorher gar nicht klar, dass er schon so früh seinen Weg bis nach Deutschland gefunden hat. Dadurch das Johanna sich auf Reisen begibt, erfährt man auch, dass der Kaffee in anderen Ländern auch anders schmeckt, je nach Zubereitungsweise. Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich auf einmal einen unwiderstehlichen Drang verspürte, mir eine Tasse Kaffee zu machen, obwohl es schon Abends gegen 23.00Uhr war. Allein das zeugt von dem Können der Autorin, dem Leser in einer bildhaften Sprache das Getränk zu beschreiben. Ich hatte förmlich den Kaffeeduft in der Nase, während ich den Roman las. Einzig negativer Punkt an der Geschichte ist, wie kurz manche Begebenheiten angerissen waren. So waren mir doch die Reise von Johanna nach Konstantinopel und ihr dortiges Leben mit gefühlten 20 Seiten einfach viel zu kurz. Gerne hätte man hier noch einiges aufpolstern können. So blieb doch gerade das fremdländische Land rund um den Sultan und dem Harem doch etwas blass. Auch die Liebesgeschichte zwischen Johanna und Gabriel war viel zu kurz angerissen, dadurch aber nicht verkitscht. Ich vergeben daher an Frau Marten und ihrer Kaffeemeisterin 4 solide Bücherstapel für ihre Kaffeezubereitungskunst. Ich denke, ich werde mir auch weitere Romane dieser Autorin zu Gemüte führen, so verspreche ich mir doch erstklassige historische Unterhaltung, bei der ich noch etwas lernen kann.
Und nun, werde ich mir erst mal einen Kaffee brauen.
Ich lese wirklich gerne historische Romane, in denen eine willenstarke Frau ihren Weg trotz aller Widrigkeiten und diverser Männer bestreitet. Ich bin definitiv gespannt, auf weitere Romane aus der Feder dieser zwei Frauen, so merkt man dem Buch doch an, dass sie wirklich Ahnung davon haben, was einen Leser begeistert.
Passend zum Buch habe ich an dieser Stelle auch eine Frage an euch. Ich hab eingangs ja erwähnt das ich Kaffee liebe. In all seinen Formen und Zubereitungsarten. Einer der Gründe weswegen ich schließlich zu diesem Buch griff. Wie sieht das bei euch aus? Mögt ihr das schwarze Gold oder ist es für euch nur eine dünne, oder ekelhafte Plärre? Wenn ihr es mögt, würde ich gerne wissen, wie ihr ihn am liebsten trinkt? Ich gestehe, ich mag Milchkaffee mit viel Milch und ohne Zucker :)
Genau wie ich.. Kaffee mit viel Milch und ohne Zucker! Es gibt nichts besseres an einem frühen Morgen eine frische Tasse Kaffee zu trinken. Wenn ich vor dem Rechner sitze, so wie jetzt, steht neben mir immer der heißgeliebte Kaffee ;o)
AntwortenLöschenDas Buch klingt wirklich interessant, auch wenn ich Kaffee garnicht mag ^.^ Wie du schon so schön geschrieben hast, für mich ist es "Plörre" ;) Irgendwie kann ich mich mit dem Geschmack nicht anfreunden. Dafür trink ich dann lieber nen Tee ^.^
AntwortenLöschenIch muß ja gestehen, bei "schwarzes Gold" hab ich zuerst an Öl gedacht -.-
AntwortenLöschenIch bin Kaffeesüchtig! Allerdings variiert meine Sucht mit den Jahreszeiten..
Ein Kaffee vor der Arbeit aus dem Automaten muß sein, egal ob Sommer oder Winter. Aber im Sommer ist mein Kühlschrank immer noch voll mit Latte Macchiato aus dem Kühlregal, während ich mich im Winter auf heißen Kaffee beschränke^^
Ich trinke mit Milch und Zucker, aber wenn ich mir nur eine "Zutat" aussuchen dürfte, würde Milch gewinnen. Kaffee nur mit Zucker ist bäh! ^^
Das Buch hört sich wirklich interessant an, ich denke es wandert auf meinen Wunschzettel.
Lg^^
@Merle: Oh hör auf, du schreibst mir den Mund ganz wässrig :) Vielleicht sollte ich mir auch noch mal einen machen :) Trotz der späten Stunde. Ich finde nichts entspannt so schön wie eine schöne, heiße Tasse Kaffee mit vieeeel Milch :)
AntwortenLöschen@Kiri: Ja auch die muss es geben- die keinen Kaffee mögen :) Aus zuverlässiger Quelle, weiß ich, dass dieses Buch auch Freude bereitet, wenn man kein Kaffeetrinker ist :) Aber man muss wohl historische Romane mögen ^^
@Mikage: HIhi, stimmt...schwarze Gold steht ansonsten ja noch für Öl und Nutella XD Und wie lecker: Eiskaffee- ich liebe Eiskaffee aus dem Tetrapack! Wobei man bei dem aktuellen Sommer und diesen Temperaturen doch wohl eher auf heißen Kaffee zurück greifen muss :)
Schöne Rezensio. Deine Post Titel sind ja immer ganz toll kreativ. Ich wusste garnicht, dass unter "Helena Marten" 2 Autoren sind. Was man bei dir nicht alles lernt.. :) LG Diti
AntwortenLöschen@Diti: HIhi, danke, ich versuche eben auch mit meinen Posttiteln Leser zu locken. So ertappe ich mich doch selbst immer dabei, in meiner Blogbar die Posts anzuklicken, wo der Titel sich interessant an hört :) Und jepp, vorher wusste ich das mit den 2 Autorinnen auch nicht..aber wenn man sich einmal mit dem Buch beschäftigt, dann findet man sowas schnell heraus :)
AntwortenLöschenEine schöne Rezi, wenngleich ich keinen Kaffee mag. :) Ja, ich hasse dieses Gebräu, was allerdings an einem Kindheitstrauma liegt. Als kleines Mädchen lag ich mal für ein paar Tage im Krankenhaus (Ohrenanlegen) und da mussten wir Kinder immer Caro(Kinder)Kaffee trinken. BÄH! Der Geschmack haftet heute noch an meiner Zunge und schmeckt wie richtiger Kaffee. Egal wie viel Zucker und Milch ich mir reinmache - es mundet mir einfach nicht. Nur Schoko-Capucino von Family bekommt mir. ;)
AntwortenLöschenDas Buch hört sich aber sehr toll an. Es ist schon lange her, dass ich einen historischen Roman zur Hand genommen habe. Ich glaube es war "Das geheinmis der Hebamme", zumindest eines der Bücher. Ein wenig macht mir deine Rezi ja schon Lust drauf, dies vielleicht mal wieder zu ändern. Wenn es mit dem Kaffeedurst schon nicht klappt. :)
LG Reni
Ich bin ein Coffeeholic =)) Ohne Kaffe geht bei mir har nix. Am liebsten trinke ich ihn sehr dunkel mit wenig Milch und ein bisschen Zucker...also gerade von beiden ein bisschen! Da ich auch gerne historische Romane lese, kommt das Buch gleich auf meine Wunschliste!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Hey =)
AntwortenLöschenNein das Buch habe ich noch nicht gelesen. Hört sich aber nicht schlecht an ^^ Obwohl ich keinen Kaffee trinke. Ich bleibe bei Tee ;)
LG Rena
Blond, aber ohne süss :-) So mag ich meinen Kaffee am liebsten. Immer mit viel Milch ohne Zucker! Den besten Kaffee macht unsere Nespresso. Da wirst du zum Kaffee-Junkie :-)))
AntwortenLöschenLG,
Damaris
UHA.... ich glaub ich mach mir gleich mal nen Kaffee ^_^ *schlürf*
AntwortenLöschenTolle Rezi Ayanea.
@Reni: Also den Roman "Das Geheimnis der Hebamme" fand ich damals auch ganz gelungen. Ich denke du wirst Spaß an "Die Kaffeemeisterin" haben, obgleich du das Getränk wohl nicht magst :)
AntwortenLöschen@Martina: Ich glaube, da geht es dir dann wie mir :) Ein Morgen ohne Kaffee? Nicht auszudenken!!!
@Rena: Tee mag ich auch total gerne- im Winter mehr wie im Sommer. Besonders gern trinke ich Earl Grey mit Milch und Honig- köstlich! Und von der Farbe her erinnert es wieder an Kaffee :)
@Damaris: Jepp, so mag ich ihn auch am liebsten! Ich habe meine "Petra", der Kaffee schmeckt durch diesen Automaten auch ungleich besser!!!
@Ralph: Hihi, so erging es mir auch ständig beim Lesen: Ich brauche Kaffee! Und danke für dein Lob :)