Dienstag, 23. August 2011

Geschichten die vom Leben erzählt werden...

Heute möchte ich ein ganz besonderes Buch vorstellen. Ein Buch welches an sich doch sehr einzigartig ist und überaus mit wunderschönen Illustrationen daher kommt. Ein Buch welches sowohl Jung als auch Alt begeistern kann, weswegen es gleich von zwei Verlagen veröffentlicht wurde. Die Rede ist von Sieben Minuten nach Mitternacht von Patrick Ness. Es beginnt allein schon mit dem genialen und traurigen Vorwort zugleich. Denn das Buch entstammt zwar aus der Feder von Herrn Ness, die Idee hatte aber eine andere Autorin die leider an Krebs verstorben ist, ehe sie ihre Idee zu Papier bringen konnte.

Patrick Ness (Autor) und Siobhand Dowd (Ideengeber, verstorben)
Bevor wir nun also zu dem kleinen Buchjuwel kommen, möchte ich noch kurz einiges über das "Autorenduo" los werden. 

Patrick Ness wuchs in den Vereinigten Staaten und auf Hawaii auf. Seit Ende der 90er-Jahre lebt er in London und ist dort als Dozent für kreatives Schreiben und Literaturkritiker für die Tageszeitung The Guardian tätig. Er hat bereits einige Romane für Erwachsene, Kinder und Jugendliche verfasst und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet.

Siobhan Dowd geboren am 4. Februar 1960 im County Wexford war eine irisch-britische Schriftstellerin. Sie ging in London auf eine katholische Schule und studierte in Oxford, wo sie mit Unterbrechungen bis zu ihrem Tod lebte. Sie arbeitete als Redakteurin bei PEN International und als freischaffende Autorin. 2006 veröffentlichte sie ihren viel gelobten Debütroman "Ein reiner Schrei" ("A Swift Pure Cry"). Nach drei Jahren Krankheit starb Dowd am 21.08.2007 an Brustkrebs.

[Quelle]





Sieben Minuten nach Mitternacht
Patrick Ness & Siobhan Dowd
(216 Seiten)
16,99 €
ISBN: 978-3570153741






Inhalt: 

Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber es ist nicht das Monster, das Conor fürchtet. Was er eigentlich fürchtet, ist der Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter ihre Behandlung begann. Das Monster aber, das scheinbar im Garten hinter Conors Haus lebt, verkörpert etwas völlig anderes. Es ist uralt, wild und weise – es ist das Leben selbst. Und es ist gekommen, um Conor zu helfen. Es wird ihn hinab in die tiefsten Tiefen seiner Seele führen und es wird ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit. Denn nur wenn Conor sich dieser stellt, wird er das wahre Wesen des Lebens erkennen ...[Quelle]

Rezension

engl. Original
Geschichten gehen nicht immer gut aus

In Sieben Minuten nach Mitternacht geht es um den 13 jährigen Conor, der eine schwer kranke Mutter hat. Eines Nachts, um genau zu sein Sieben Minuten nach Mitternacht, erscheint ihm auf einmal ein altes Monster, in Form eines Eibenbaumes und erzählt ihm nach einander 3 Geschichten. Geschichten, die das Leben schreibt, am Ende soll schließlich Conor eine Geschichte erzählen, eine über seine Wahrheit.
Ich muss gestehen, es fällt mir schwer Worte für dieses Buch zu finden. So wurde in dem Buch so viel angesprochen, was wahr ist, wichtig, woraus man Kraft ziehen kann, aber auch zutiefst traurig und berührend ist. Keine Worte, keine Rezension werden dem also gerecht werden. Was am Anfang recht harmlos anfängt und man sich eher fragt, was denn nun so emotionales an dem Buch dran sein soll, wird man zum Ende hin regelrecht mit der Nase drauf gestoßen. Viele haben bei der Geschichte geweint- gut das musste ich nicht, dennoch hat sie mich zutiefst berührt. Ich denke gerade Menschen, die derzeit einen lieben Menschen haben, der mit einer schweren Krankheit gezeichnet ist, wird Kraft aus diesen Buch ziehen können. Gott sei Dank wurde ich davor bisher verschont, war aber dennoch in der Lage mich in der Gefühlswelt von Conor einzufinden. Gerade den bedrückendsten Gedanken, den Conor hegt und dem der Leser erst ganz am Ende erfährt, finde ich zutiefst menschlich. Ich glaube ich würde in so einer Situation ganz ähnlich empfinden. Der Roman wird von vielen liebevollen Illustrationen begleitet, die die recht düstere Stimmung ebenfalls einfangen und an den Leser weiter geben. Es ist definitv ein Buch welches zum Nachdenken anregt. Die 3 erwähnten Geschichten bergen jede in sich eine andere Weisheit. Daher lautet wohl mein Rat an alle: lest dieses Buch, seid traurig, aber blickt nach vorn. Ein Muss in jedem Bücherregal.


Die Illustrationen in diesem Buch sind sehr düster gehalten und gehen wirklich unter die Haut...daher gefällt mir auch das englische Originalcover besonders gut, weil es direkt das Monster zeigt. Folgende Illustration aus dem Buch fand ich auch genial:
das Monster [Quelle]
Dieses Buch eignet sich wirklich für alle Leute die einen schweren Verlust erlitten haben. Es ist wirklich traurig, gibt am Ende aber auch einen Funken Hoffnung. Was haltet ihr davon das Leben an sich symbolisch als ein Monster darzustellen?

9 Kommentare:

  1. das klingt sehr traurig, aber auch sehr spannend. ich werde mir das buch jetzt auf alle fälle zulegen! :)

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  2. So wie du das beschreibst, scheint dieses Buch ja wunderschön zu sein - wie ich mich kenne, würde ich dabei wahrscheinlich heulen wie ein Schlosshund ;)

    Zu deiner Frage: Es ist interessant, sich das Leben als Monster vorzustellen, aber ich denke nicht, dass es sinnvoll ist. Ein Monster bedeutet für mich nur Leid, Tod, Qual und Böses, aber auch wenn das Leben sicherlich leidvoll ist in mancher Hinsicht, so hat es doch auch schöne, glückliche Momente. Daher finde ich das mit dem Monster nicht direkt unpassend, aber ich halte nichts davon^^ Was denkst du denn darüber?

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  3. Richtig tolle Rezi :) Mir hat das Buch ja auch so gut gefallen und ich fand es auch echt schwierig, es zu rezensieren...kann mich dir nur anschließen: Das Buch ist was besonderes und man sollte es einfach nur lesen!
    Liebe Grüße, Belle :)

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  4. @Sonne: Im ersten Moment fand ich die Idee genial. Weil das Leben wirklich mitunter einfach nur grausam ist. Auch wenn man das Buch liest, stellt man fest, das es sich bei diesem Monster um kein furchterregendes Monster handelt. Es erzählt 3 Geschichten und besticht durch Logik und Einfachheit. und irgendwie gewinnt man Sympathien für dieses Monster. Ein Monster muss ja nicht gleich schlecht sein. Siehe den Film Monster AG (ok, was für ein blöder Vergleich ^^). Also finde ich dieses Monster in dem Buch als Symbolik für das Leben sehr passend! Aber deine Meinung fand ich auch sehr interessant!

    @Tanja: du wirst nicht enttäuscht werden.

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  5. @Belle: oh jetzt haben wir wohl gleichzeitig geschrieben :) Schön das dir das Buch auch gefallen hat! Musstest du dabei weinen? Ich konnte mich beherrschen :)

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  6. ja, in echt sah der Himmel aus, als würde er in Flammen stehen, ein super Schauspiel :D

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  7. Wow eine schöne Rezension. Schon allein vom Lesen der Rezension bin ich berührt von dem Buch. Das Buch klingt ja echt genial, daher freue ich mich, dass es die Tage auch bei mir ankommt :). Lg, Diti

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  8. Hört sich nach einem Buch an, welches ich bald mal lesen sollte O.O Ich fange bestimmt an zu weinen -bin zu nah am Wasser gebaut ^^

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  9. Ich werd das Buch auch bald lesen, wollte ich nur mal so sagen :) Und Deine Rezi klingt ja auch so toll :) Das muuuußte ich einfach haben <3

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