Gayle Forman [Quelle] |
...die Frage nach dem Grund zu bleiben, oder nach der Entscheidung zu gehen, wenn man an der Schwelle zum Tode steht. Es sei jetzt mal dahin gestellt, ob man solch eine Entscheidung wirklich mal treffen kann/darf. Auf jeden Fall ist diese Thematik wohl keine einfache, aber die Autorin hat sich in ihrem Roman "Wenn ich bleibe" dennoch daran gewagt und kein schlechtes Buch damit fabriziert. Gut, einige Sachen fand ich störend, aber die Quintessenz war doch eher positiv. Bevor ich aber zur Rezension komme, hier erst mal das Autorenprofil:
Gayle Forman arbeitete als Journalistin, u. a. für Cosmopolitan und Elle. Ihr erstes Buch schrieb sie über ihre einjährige Weltreise mit ihrem Mann Nick, dem inzwischen weitere preisgekrönte Bücher gefolgt sind. Sie lebt mit ihrer Familie in New York.
Hier wie immer der Weg zu ihrer offiziellen Homepage. ENTER!
[Quelle] |
Wenn ich bleibe (Leseprobe)
Gayle Forman
(304 Seiten)
8,99 €
ISBN: 978-3442377275
Inhalt:
Bleiben oder gehen, lieben oder sterben?
Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben - oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia mit ihrer Familie sitzt. Sie verliert ihre Familie und steht vor der Entscheidung ihres Lebens: Bleiben oder gehen?
"Wenn ich bleibe" ist ein außergewöhnliches, ein berührendes Buch über Liebe, Familie, Freunde und über die Liebe zur Musik. Es gibt wenige Hörbücher, die man nie vergisst. Dieses ist eines! Unsentimental, bewegend, tröstlich und wunderbar weise.
Mia muss sich entscheiden: Soll sie bei ihrem Freund Adam und ihrer Familie bleiben - oder ihrer großen Liebe zur Musik folgen und mit ihrem Cello nach New York gehen? Und dann ist von einer Sekunde auf die andere nichts mehr, wie es war: Auf eisglatter Fahrbahn rast ein Lkw in das Auto, in dem Mia mit ihrer Familie sitzt. Sie verliert ihre Familie und steht vor der Entscheidung ihres Lebens: Bleiben oder gehen?
"Wenn ich bleibe" ist ein außergewöhnliches, ein berührendes Buch über Liebe, Familie, Freunde und über die Liebe zur Musik. Es gibt wenige Hörbücher, die man nie vergisst. Dieses ist eines! Unsentimental, bewegend, tröstlich und wunderbar weise.
Rezension
engl. Buchcover |
Gehen oder bleiben
Wenn ich bleibe ist ein Buch welches sich mit einem sehr ernsten Thema beschäftigt. Mia hat an einem verschneiten Morgen einen Autounfall mit ihrer gesamten Familie. Ihre Eltern sterben noch am Unfallort und um Mia ist es auch alles andere als gut bestellt. Sie findet sich auf einmal als eine Art Geist wieder und beobachtet was um sie herum geschieht. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und muss sich dort der alles entscheidenden Frage stellen: Soll ich gehen, oder bleiben? Dabei beobachtet sie ihre Angehörigen und ihren Freund Adam, die um ihr Leben bangen.
In diesem Buch wurde ein sehr schwieriges Thema verpackt, welches sicherlich nicht einfach zu schreiben war. Umso erstaunlicher ist es, wie gut es der Autorin gelungen ist. Das Buch umfasst eine Zeitspanne von etwas über einem Tag- und das reicht vollkommen. Als Leser beobachtet man Mia, wie sie durch das Krankenhaus wandelt und ihrerseits wieder ihre Angehörigen und Freunde beobachtet. Das ganze Geschehen wird mit vielen Rückblenden erzählt und der Leser lernt eine Mia vor dem Autounfall kennen. Die Charakterstudie der vielen Personen fand ich nicht schlecht und ich konnte mir leicht von jedem ein Bild machen. Auch die Verkettung von Musik mit Tragik (so hat doch die ganze Familie einen Hang zur Musik) fand ich besonders gut gelungen. Natürlich war ich mir von vornerein klar, wie dieses Buch ausgehen wird, so weiß ich doch, dass es schon einen zweiten Teil gibt, aber das fällt ihr nicht so sehr ins Gewicht. Es ist vielmehr der Weg, den Mia gehen muss, um zu ihrer Entscheidung zu kommen, der von Wichtigkeit ist. Leicht hat sie sich die Entscheidung nicht gemacht, ihre Angehörigen waren ihr wohl eine große Hilfe.
Nun muss mich allerdings die Frage beschäftigen, warum ich diesem guten Buch keine 5 Sterne geben konnte. Ich hätte vielleicht die vielen Rezensionen dazu im Vorfeld nicht lesen sollen. Viele haben von einer Achterbahn der Gefühle geschrieben und von einem kleinen Buchjuwel. Nun, diese Euphorie konnte ich beim Lesen nicht entdecken. Vielmehr machte sich gerade im letzten Drittel des Buches für mich das Gefühl von Langeweile breit. Temporeich und bestürzend fing es an und uferte dann zum Schluss etwas zu sehr im Detail und aneinander gereihter Rückblenden. Zudem war mir die Figur der Mia zu perfekt. Sie ist eine begnadete Cellistin- liebt ihren Bruder abgöttisch, ich konnte an ihr nicht einen Fehler entdecken, der sie für mich schon wieder unmenschlich werden ließ. Bei Star Trek konnte auch niemand den allseits begabten und Mutter liebenden Wesley Crusher mögen- eben weil er zu perfekt war. So konnte ich mich als Leser nicht mit der Person identifizieren. Ich schwankte also zwischen 3 und 4 Sternen. 4 konnte ich letzten Endes doch geben, eben weil die Geschichte an sich keine schlechte ist. Einfach lesen und selbst ein Urteil bilden.
Wenn ich bleibe ist ein Buch welches sich mit einem sehr ernsten Thema beschäftigt. Mia hat an einem verschneiten Morgen einen Autounfall mit ihrer gesamten Familie. Ihre Eltern sterben noch am Unfallort und um Mia ist es auch alles andere als gut bestellt. Sie findet sich auf einmal als eine Art Geist wieder und beobachtet was um sie herum geschieht. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und muss sich dort der alles entscheidenden Frage stellen: Soll ich gehen, oder bleiben? Dabei beobachtet sie ihre Angehörigen und ihren Freund Adam, die um ihr Leben bangen.
In diesem Buch wurde ein sehr schwieriges Thema verpackt, welches sicherlich nicht einfach zu schreiben war. Umso erstaunlicher ist es, wie gut es der Autorin gelungen ist. Das Buch umfasst eine Zeitspanne von etwas über einem Tag- und das reicht vollkommen. Als Leser beobachtet man Mia, wie sie durch das Krankenhaus wandelt und ihrerseits wieder ihre Angehörigen und Freunde beobachtet. Das ganze Geschehen wird mit vielen Rückblenden erzählt und der Leser lernt eine Mia vor dem Autounfall kennen. Die Charakterstudie der vielen Personen fand ich nicht schlecht und ich konnte mir leicht von jedem ein Bild machen. Auch die Verkettung von Musik mit Tragik (so hat doch die ganze Familie einen Hang zur Musik) fand ich besonders gut gelungen. Natürlich war ich mir von vornerein klar, wie dieses Buch ausgehen wird, so weiß ich doch, dass es schon einen zweiten Teil gibt, aber das fällt ihr nicht so sehr ins Gewicht. Es ist vielmehr der Weg, den Mia gehen muss, um zu ihrer Entscheidung zu kommen, der von Wichtigkeit ist. Leicht hat sie sich die Entscheidung nicht gemacht, ihre Angehörigen waren ihr wohl eine große Hilfe.
Nun muss mich allerdings die Frage beschäftigen, warum ich diesem guten Buch keine 5 Sterne geben konnte. Ich hätte vielleicht die vielen Rezensionen dazu im Vorfeld nicht lesen sollen. Viele haben von einer Achterbahn der Gefühle geschrieben und von einem kleinen Buchjuwel. Nun, diese Euphorie konnte ich beim Lesen nicht entdecken. Vielmehr machte sich gerade im letzten Drittel des Buches für mich das Gefühl von Langeweile breit. Temporeich und bestürzend fing es an und uferte dann zum Schluss etwas zu sehr im Detail und aneinander gereihter Rückblenden. Zudem war mir die Figur der Mia zu perfekt. Sie ist eine begnadete Cellistin- liebt ihren Bruder abgöttisch, ich konnte an ihr nicht einen Fehler entdecken, der sie für mich schon wieder unmenschlich werden ließ. Bei Star Trek konnte auch niemand den allseits begabten und Mutter liebenden Wesley Crusher mögen- eben weil er zu perfekt war. So konnte ich mich als Leser nicht mit der Person identifizieren. Ich schwankte also zwischen 3 und 4 Sternen. 4 konnte ich letzten Endes doch geben, eben weil die Geschichte an sich keine schlechte ist. Einfach lesen und selbst ein Urteil bilden.
Und auch in diesem Buch gab es eine Passage, über die ich nachdenken musste und bei der ich auch gern eure Meinung hören würde wollen. Es ging um die eigene Vorstellung der eigenen Todesfeier. Wie siehts da bei euch aus? Habt ihr euch schon mal Gedanken über euer eigenes Begräbnis gemacht? Wie soll es aussehen, welches Lied soll gespielt werden? Habt ihr solche Gedanken oder "fühlt" ihr euch zu jung, um euch über diese Feierlichkeit zu sorgen? Bin sehr gespannt!
Ich finde, es ist keine "Feier". Eine Feier ist für mich ein fröhlicher Anlass, um zusammen zu kommen und zu feiern.
AntwortenLöschenIch würde mir wünschen, dass meine Verwandten und Bekannten mich in die Erde legen und danach nach Hause gehen. Im Endeffekt redet beim "Todesschmaus" (allein schon der Name!!!) doch keiner über die Beerdigung oder den Toten...
Ansonsten mache ich mir kaum Gedanken, obwohl ich schonmal überlegt habe, dass ich gern ein Wasserbegräbnis hätte.
Wow, das Buch hört sich trotz zu perfekter HP gut an! Ich glaub, ich muss es mir besorgen! :D
AntwortenLöschenUnd zu deiner Frage ... Ne, darüber hab ich keine richtigen Vorstellungen. Ich glaub schon, dass ich mich für solche Gedanken zu "jung fühle" oder einfach nicht daran denken will.
Haha, der Star-Trek-Vergleich ist ja göttlich!!
AntwortenLöschenIch war ja gerade schon überrascht, dass Du dem Buch nun doch 4 Sterne gegeben hast nachdem Du Dich ja neulich nicht ganz so begeistert angehört hast. Aber so gesehen sind es ja eher 3,5 Sterne, wenn Du zwischen 3 und 4 Sternen schwankst...
Auf jedenfall hast Dich wieder mal super mit dem Buch auseinander gesetzt und eine tolle Rezi geschrieben!
GLG <3
Ich finde solche Themen immer gruselig bedrückend. Am liebsten möchte ich mich gar nicht damit auseinandersetzten und LEBEN. Aber nun gut, jeder muss mal sterben und ich möchte gerne verbrannt werden. Was meine Angehörigen danach machen ist mir ehrlich gesagt egal, da ich dann sowieso nicht mehr mitbekomme. Wenn ich ihr Leid veringern könnte würde ich es tun. Es ist dann IHRE Zeit zu leben. Und das sollen sie auch tun so lange und glücklich wie sie können.
AntwortenLöschenOh, eine ganz tolle Rezension. Das Bedürfnis dieses Buch zu haben, wird immer größer :).
AntwortenLöschenZu deiner Frage: Also ich bin ja erst 15 Jahre jung und habe noch "das ganze Leben vor mir" und noch so viele Träume und Wünsche, die noch nicht erfüllt sind, da kommt es mir garnicht in den Sinn über das Begräbnis nachzudenken. Aber sollte es soweit sein, weiß ich, dass ich meiner Familie und auch einen kleinen Teil meiner Freunde zu 100% vertrauen kann und sie wissen was sie tun :).
Liebe Grüße, Diti
Ich kann mich nur anschließen - eine schön geschriebene Rezi! Und hey 4 Sterne sind doch toll! Also langweilig (ich habs mir bei dir fast gedacht), fand ich keine der Kapitel. Ich war sehr berührt und fand die Rückblenden stets hilfreich und interessant, brachten sie mir Mia und ihre Liebsten doch stückchenweise näher. Aber das ist sicherlich mal wieder Geschmackssache. Zu perfekt fand ich sie jetzt auch nicht. Wenn ich z. B. daran denke, wie sie bei Adams auftritten reagiert hat. Das kann aber auch daran liegen, dass ich jetzt eher an "Lovesong" denken muss, wo ich Mia alles andere als perfekt empfand.
AntwortenLöschenUnd das eigene Begräbnis? Ja, also ich habe mir schon öfters mal Gedanken gemacht, wie es wohl sein könnte bzw. man redet ja auch mal in der Familie darüber, ob man z. B. eine Sarg- oder Feuerbestattung haben möchte (jeder Tag könnte schließlich der letzte sein) ... kein schönes Thema. Aber wie jetzt die Trauerfeier aussehen soll? Keine Ahnung! Hoffentlich nicht zu traurig und zur Songwahl würde mir spontan "Mit mir" von Laith Al Deen in den Sinn kommen.
LG Reni