Mittwoch, 17. Oktober 2012

Das geht unter die Haut

Zumindest dachte ich das mir, aber so überragend fand ich dann Skin Deep doch nicht. Es geht um die erste, zarte junge Liebe und um die Kunst sich selbst so zu lieben, wie man ist. Schöne  Themen die für mich etwas zu fad verpackt waren. Da gibt es wohl bessere Bücher.







Skin Deep
Laura Jarratt
(351 Seiten)
14,95 €
ISBN: 978-3791510330
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Inhalt:

Jenna ist 14, als sie bei einem Autounfall ihre Freundin Lindsay verliert und selbst schwerste Gesichtsverbrennungen erleidet. Von heute auf morgen ist sie eine Außenseiterin, die in der Schule und auf der Straße angestarrt wird. Auch der junge Ryan, der mit seiner Mutter von Stadt zu Stadt zieht, ist allein. Die beiden geben einander Halt und es entspinnt sich eine zarte erste Liebe. Doch dann wird Unfallfahrer Steve ermordet und Ryan gerät unter Verdacht.


Rezension

Nichts geht tiefer als die erste Liebe

Skin Deep ist ein Jugendroman der sich unter anderem mit dem Thema der ersten Liebe beschäftigt. Jeder kennt sie: das erste Prickeln, wenn man auf einmal das andere Geschlecht für sich entdeckt bis hin zu schlaflosen Nächten, langsamen Annäherungen und so weiter. Diese Thematik wurde meiner Meinung nach relativ gut von der Autorin umgesetzt.
Die Liebenden sind die 14 jährige Jenna, die bei einem tragischen Autounfall ihre beste Freundin verloren hat und seitdem im Gesicht entstellt ist und der 16 jährige Ryan, der zusammen mit seiner New Age Mutter von einem Ort zum Nächsten zieht.

Die Handlung setzt in der schicksalshaften Nacht von Jenna ein, in der sich ihr Leben auf einen Schlag ändert. Zwei Freundinnen von ihr sterben und sie selbst wird durch einen Autobrand im Gesicht verletzt und fühlt sich seitdem als hässliches, vernarbtes Monster. Die "Narbensache" nimmt viel Platz im Buch ein, wirkt dabei jedoch nicht erdrückend, denn die Autorin hat es geschafft, diesen Aspekt zunächst kräftig in Szene zu setzen und zum Ende hin immer mehr verblassen zu lassen. Das liegt natürlich nicht zuletzt an der Charakterentwicklung von Jenna. Es ist klar, dass zunächst ihr Leben absolut von ihren Sorgen rund um die Narbe gekennzeichnet ist. Als sie jedoch auf Ryan trifft und sich mit ihm anfreundet, verhilft er ihr zu einem besseren Leben und sie beginnt sich wieder selbst zu mögen. Die Charakterreifung gerade von Jenna hat mir außerordentlich gut gefallen und ich fand sie sehr glaubhaft geschildert.

Ryan an sich reift nicht wirklich in diesem Roman, er bleibt eher wie er ist. Aber das ist vollkommen in Ordnung so. Ich mochte diesen Jungen ganz gerne, der sich wirklich in ein Mädchen verliebt und nicht nur in ihr Äußeres.

Was mir nicht so gut gefallen hat war, das ich die Personen zu jung fand. Ihre Handlungen und Gespräche passten für mich eher zu etwas älteren Jugendlichen und somit war ihr Alter für mich nicht ganz stimmig. So wie Jenna unterhält sich meiner Meinung nach keine 14 Jährige.

Des Weiteren mochte ich die Thrillerelemente rund um den Mord nicht. Meiner Meinung nach hat es nicht zur Geschichte gepasst und ich fand gerade das letzte Drittel des Buches eher mühsam zu lesen, da es mich nicht wirklich interessiert hatte. Ich wusste von vorn herein wie der Mörder ist. Wusste wie sich alles entwickeln würde und so weiter. Zu vorhersehbar, zu langweilig. Das hat der ersten Liebe meiner Meinung nach also eher geschadet. Kam mir eher so vor, als wollte die Autorin nun noch ein paar Seiten zusammen schustern. Das hätte sie besser auf anderem Wege gemacht.

Skin Deep war also für mich ein leicht zu lesender Jugendroman der sich mit den Themen wie der ersten Liebe beschäftigt und den Fakt das es manchmal wirklich schwer ist, sich selbst zu lieben. Mitunter hätte das Buch etwas spannender sein können und die Mordaspekte waren eher fehl am Platz. Es ist und bleibt also ein gesundes Mittelmaß für mich. Nicht überragend, aber auch nicht schlecht.
Vielen sagt dieses Jugendbuch mehr zu, die meisten sind regelrecht ergriffen. Es gilt also mal wieder: selbst lesen und sich ein eigenes Urteil dazu bilden. Die Autorin schreibt derzeit an einen zweiten Roman der im Original By any other name heißen wird, bisher ist dazu jedoch nichts bekannt.

4 Kommentare:

  1. Hach, in Jugendromanen, die unnötigerweise mit einer Krimihandlung versehen werden, kann gerade dieses Element meistens nicht überzeugen - habe ich auch schon festgestellt. Und denNamen des Täters weiß man in solchen Büchern auch schon ab Seite 10 :D
    Eine sehr schöne Rezension - jetzt weiß ich, dass das Werk nichts für mich ist, denn so etwas kann ich, auch wenn der Rest schön ist, auf den Tod nicht leiden...

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    1. XD Wobei das schlimme ist: der Mord geschieht hier erst auf Seite 200 oder so, den Mörder kannte ich aber auch schon ab 201 oder so :) Da dachte ich mir auch: wieso muss dieser Mord jetzt sein? Um noch ein paar Seiten zu füllen, oder was? Langweilig : )

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  2. Das Buch wollte ich mir letztens ertauschen, habe es dann aber doch gelassen :) Deine Rezension hat mich jetzt auch davon überzeugt, dass dies gut so war, denn das Buch klingt nicht nach einer Geschichte für mich! ;)

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    1. Nun, ich habe dich bisher eher als sehr kritische Leseratte empfunden. Glaube also wirklich das dieses Buch eher nichts für dich ist. Erspare dir also das "Leid".

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Paradiesische Sprechblasen